Design leads the way – again!

Ab jetzt wird in WordPress alles anders. Design leads the way – so lautete der Titel meines WordPress Newsletters vom Dezember 2016. Mein bis dato am häufigsten geteilter Blogpost im Newsletter. Design leads the way – gilt auch heute noch. Nicht nur hinsichtlich WordPress. Slowin Infotec hat eine Liste von Rankingfaktoren für 2018 erstellt (en). Alleine wenn man den Artikel überfliegt merkt man: es dreht sich alles um Design, um Usability, darum, dass der User sein Ziel schnell findet. – Als wüssten wir das nicht schon längst. Das ist richtig. Aber es hakt – nach wie vor – einfach an der Umsetzung. Wie kann man da besser werden?

Fragen stellen

Buchcover
Kluge Fragen zu stellen ist kein Hexenwerk

Ja genau. Fragen stellen hilft immer. Es müssen nur die richtigen sein. Ich kann nicht oft genug auf meine Buchtipps zurückgreifen: Die Kunst des Klugen Fragens oder The Little Red Book of Selling sollten Standardwerke für jeden Website-Betreiber sein.

  • Woher kommen meine User?
  • Wer ist der User?
  • Was will der User?
  • Wo soll er hin?
  • Was will ich verkaufen?
  • u.v.m.

Nicht zuletzt seitdem wir wissen, dass bei Google tatsächlich Leute sitzen, die Websites „manuell“ bewerten. Für das Rating an sich macht Google genaue Angaben (siehe die PDF des Search Quality Programms). Es wird also wieder mal Zeit, um einen kritischen Blick auf die eigene Website zu werfen und eventuell seine Slider raus zu werfen.

Wohin mit den Aufträgen?

codepiraten.io MaskottchenDiese kluge Frage habe auch ich mir gestellt. Seit zwei Jahren bekomme ich nun so viele Anfragen, dass ich sie selbst nicht mehr erarbeiten kann. Wohin damit? Mit dem notorischen Helfer-Syndrom ausgerüstet, fällt es mir generell oft schwer „Nein“ zu sagen. Nun aber hoffe ich die Lösung in Form einer Website gefunden zu haben.

Kunden finden WordPress Entwickler

codepiraten.io soll Kunden helfen, WordPress-Entwickler zu finden. Und zwar einfach dadurch, dass sie ihr Jobangebot oder einen Auftrag auf die Plattform stellen. Der CodepiratenBot (siehe Bild rechts) informiert dann die Entwickler über ein neues Angebot.

WordPress Entwickler finden Aufträge

Anders herum haben Entwickler die Chance, neue Aufträge zu finden. Aus Erfahrung kann ich sagen: „Coders gonna Code“. Entwickler wollen entwickeln. Und nicht den halben Tag mit Kundenakquise verbringen. Deswegen werden sie per Twitter öffentlich oder per Telegram-Kanal direkt über das Mobiltelefon angepingt, wenn neue Aufträge eingestellt werden. Daher am besten gleich mal auf Twitter folgen oder dem Telegram-Kanal beitreten, um immer zeitnah über neue Aufträge und Jobs informiert zu werden.

WordPress News

WordPress 4.9.9 ist im Anmarsch. Am 5. November soll es soweit sein. Hauptaugenmerk soll auf folgenden Punkten liegen:

  • Accessibility
    Menschen mit Behinderungen sollen WordPress genauso gut nutzen können. Das Team möchte WordPress dahingehend weiter verbessern.
  • Internationalisierung
    Das Team möchte RTL-Support (right-to-left) und Datumswerte verbessern.
  • Site Health Project
    Alte PHP-Versionen sollen bald nicht mehr unterstützt werden. Das Team arbeitet daran, das früher genannte „Servehappy“-Projekt in WordPress zu integrieren, um Benutzer von alten PHP-Versionen bei einer möglichen Umstellung zu unterstützen.
  • Gutenberg-Vorbereitungen
    Unter anderem benötigt die REST-API einige Updates, damit Gutenberg in WordPress 5 lauffähig wird.

Aber: es gibt Hinweise, dass es eventuell doch keine Version 4.9.9 mehr geben könnte. Wie WPTavern berichtet hat, gab es im vergangenen Developer-Chat vom derzeitigen Release-Lead Alain Schlesser die Nachricht, dass bereits mit der Entwicklung von Version 5.0 begonnen werden soll. Und der Release-Lead für Version 5.0 ist – natürlich – Matt Mullenweg himself.

Hauptaugenmerk liegt bei Version 5.0 auf:

  • Gutenberg in den WordPress-Kern bringen
  • PHP 7.3 Kompatibilität

Schon gehört? Alibaba’s CEO nimmt sich aus dem operativen Geschäft heraus. Viel interessanter aber: für die News-Website nutzt das Unternehmen ebenfalls WordPress. Yeah!


Zum WordCamp Europe will Marcel Bootsman aus den Niederlanden 600km zu Fuß nach Berlin wandern, berichtet WPTavern (en). Er macht das, weil er Geld für DonateWC sammeln möchte. DonateWC sammelt Gelder und sponsert damit WordPresser, die nicht die finanziellen Ressourcen haben, zu einem WordCamp zu kommen. 800 Euro konnte Bootsman schon einsammeln. Bitte spenden!


WooCommerce hat jetzt eine eigene Android App (en). Allerdings muss das Jetpack-Plugin dafür installiert sein.


Es gibt jetzt eine offizielle Seite die erklärt, was der Unterschied zwischen wordpress.org und wordpress.com ist (en).


Das BuddyPress Plugin wird in Version 4.0 volle REST-API-Unterstützung bekommen (en). Damit können dann Dritt-Apps auch auf die Daten der eigenen Social-Media-Plattform zugreifen.


Ich bin ja riesiger Fan von Instagram-Stories (folgen Sie mir bei Instagram). Umso schöner ist, dass das New-York-WordCamp-Team mit dem Gedanken spielt, AMP-Stories einzusetzen (en).


Die Videos des WordCamp Würzburgs sind online (dt.).

Gutenberg

Gutenberg ist der neue Editor, der in WordPress 5.0 kommen soll. Daran kommt keiner vorbei. Trotz des Gutenberg-Zwangs gibt es aber auch etwas gutes bei dieser Sache: Der neue Editor bringt endlich einen standardisierten Pagebuilder mit sich, der lange überfällig war. Uns Entwicklern waren Pagebuilder ja ohnehin immer ein Dorn im Auge, nicht wahr? 😉


Der Gutenberg-Editor wurde so entwickelt, dass auch andere Systeme ihn benutzen können. Auf der Drupal Europe Konferenz hat eine norwegische Agentur nun gezeigt, wie Drupal in Version 8 Gutenberg nutzen kann oder wird. Und – das ist noch viel interessanter – die Besucher dort fanden das genial. Nannten Gutenberg sogar „Editor of the open web – not just for WordPress“. Hör einer an. Geht doch! 😉


Auch interessant: das selbe Unternehmen, welches auch das Gutenberg-Drupal-Modul entwickelt hat, hat eine Website namens GutenbergCloud gelauncht. Das Auffinden von Blöcken soll dadurch einfacher werden.


Es wird etwas ruhiger um Gutenberg. Zumindest kommt es mir so vor. Das Entwickler-Team arbeitet verstärkt an der Usability und Schnelligkeit des neuen Editors:

  • Version 3.8 brachte unter anderem den FullScreen-Modus.
  • Version 3.9 kann nun Teile von Blöcken zu wiederverwendbaren Blockbereichen zusammenführen. Außerdem können ganze Blöcke ex- und importiert werden.

Das Meta-Slider Plugin hat offiziellen Support für Gutenberg. Damit ist es das erste Plugin, welches einen Slider als Block einfügen kann.


Auch WordPress.com (von Automattic) rollt Gutenberg mittlerweile an Teile seiner Kunden aus (en).


Es könnte sein, dass sich die Ticketpreise von WordCamps erhöhen (en). Ein entsprechender Vorschlag wurde nun von Hugh Lashbrooke eingereicht.


Die Website von Amnesty International wurde gerelaunched. Und sie nutzt nun ebenfalls Gutenberg (en).


Matt Mullenweg hat eine neue Website ins Leben gerufen: gutenstats.blog zeigt aktuelle Zahlen zur Verwendung von Gutenberg. Automattic hat dazu einige Benutzer von wordpress.com und Websites mit aktiviertem Jetpack-Plugin getrackt. Viele Zahlen gibt es zum aktuellen Zeitpunkt allerdings noch nicht.


Advanced Custom Fields (ACF) erschien in Version 5.0 und hat nun vollen Gutenberg-Support (en).


Für Entwickler: Eines was ich – und andere Entwickler – schon gemerkt haben ist, dass es relativ problematisch ist, Blöcke nachträglich zu verändern wenn diese erst einmal beim Kunden Anwendung finden. AtomicBlocks hat jetzt ein Tutorial geschrieben in dem eine Deprecating-Strategie für Gutenberg-Blöcke beschrieben wird (en).


Das Gutenberg-Team hat eine komplette Liste der Features von Gutenberg bereitgestellt (en). Eine Liste der Errungenschaften quasi.

SEO

Wer Reviews von Google Maps, Yelp oder ähnlichen Seiten hat und diese auf den eigenen Seiten platziert, sollte diese nicht mit schema.org auszeichnen, sagte ein Google-Mitarbeiter zu SearchEngineLand letzten Monat (en).


schema.org bzw. strukturierte Daten mit WordPress auszuzeichnen funktioniert mit meinem Plugin am besten: SNIP – Das WordPress Plugin für Strukturierte Daten. Es ist vollständig ins Deutsche übersetzt.


Google indiziert Websites zweimal: einmal mit aktiviertem JavaScript und einmal ohne. Sehr interessant (en).


Passend zum Eingangsparagraphen: Taras Skytskyi schrieb bei Medium den ultimativen UX-Guide für Web-Animationen (en). Tipp: Einfach mal einen Blick auf die schönen, animierten Bilder werfen.


Auch hierzulande hat Google damit begonnen, Mobile-First-Indexing-Mails zu verschicken (en).


Interessant auch mal für Nicht-Entwickler: 60% der knapp 1300 Teilnehmer einer Umfrage von Guido Gallenkamp sagten, dass 50% oder mehr Arbeiten eines Entwicklers mittlerweile „unsichtbar“ sei (schema.org, etc.). Ja, auch wichtig für SEO.


Das offizielle AMP-Plugin, welches zusammen mit Automattic, XWP und Google entsteht, macht weiter Fortschritte. Google hat einige Mitarbeiter von XWP akquiriert, um das AMP-Projekt als OpenSource-Initiative (dt.) weiter voranzutreiben. Das Plugin selbst liegt aktuell in Version 1.0-Beta4 vor und kommt mit vereinfachten Einstellungen daher.


Das YoastSEO Plugin kann jetzt auch schema.org. Zumindest ein bisschen. Das Team möchte Gutenberg-Blöcke für einzelne Strukturierte Daten schaffen. Bin gespannt, wie sich das zukünftig verhält. Immerhin ist man dann a) immer an das Plugin gebunden und b) hat keine Freiheit, was das Layout der Blöcke angeht. Erfahrungsgemäß ist der Support-Aufwand dahinter immens.


Wer EU-User aufgrund der DSGVO aussperrt, wird das eventuell bald zu spüren bekommen. Die Website SEORoundtable berichtete, dass Google solche Seiten zukünftig abstrafen will.

Sicherheit

Das Duplicator-Plugin (genutzt um Artikel zu duplizieren) hatte in Version 1.2.40 und kleiner eine „Arbitrary Code Execution“-Schwachstelle (en).


ContactForm 7 hat eine Lücke in Version 5.0.3 und kleiner (en). Damit wäre es möglich gewesen, dass eingeloggte Benutzer ohne entsprechende Rechte, Kontaktformulare editieren hätten können.

Politik und das Web

Dass die Politik der Technik um Jahre hinterherhinkt war jedem klar. Dass es allerdings schon Jahrzehnte sind, das wurde mir erst wieder bewusst, als das EU Parlament für den Richtlinienentwurf „über das Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt“ gestimmt hat. Den Abgeordneten war wohl nicht mal richtig bewusst, was überhaupt in dem Grundplan der Novelle stand. Die Zeit schimpfte zurecht mit der Aussage

„Der aktuelle Entwurf zur Urheberrechtsreform liest sich, als wäre er von Menschen geschrieben worden, die noch nie auch nur einen Browser geöffnet haben“.

Wer genau wissen will, was die neue Urheberrechtsreform umfasst, sollte den Artikel von HeiseOnline lesen (dt).


Das war’s schon wieder!

Bis zum nächsten Monat!

Ihr Dipl. Ing. (FH) Florian Simeth