Hashtag NewWork! Alle reden davon, viele wünschen es sich. Sei es – wie bei uns – das Reisen und Arbeiten zu verbinden. Oder einfach nur mal langfristig Homeoffice zu haben. Nun will das deutsche Arbeitsministerium sogar ein gesetztliches Recht auf Home-Office verabschieden. Ich bin ja mal gespannt.
Passend dazu gibt es bei TED eine neue Video-Serie, die sich The Way We Work nennt. Dort teilen Menschen Erfahrungen und Erkenntnisse rund um die so genannte „Distributed Work“. Natürlich ist auch Matt Mullenweg, Mitgründer von WordPress, mit am Start. Er ist starker Befürworter für die Remotearbeit. Sein Unternehmen Automattic (das ist das Unternehmen hinter der kommerziellen Website wordpress.com) hat mittlerweile fast 900 Mitarbeiter, die alle ausschließlich remote arbeiten. Ein gemeinsames Office? Gibt es nicht.
Ob es ein Gesetz für ein Recht auf Homeoffice geben muss, weiß ich nicht. Viele von Ihnen sind – wie ich – wahrscheinlich selbst unternehmerisch tätig und deswegen geht die gesamte Diskussion an uns vorbei. Viel wichtiger ist uns, dass wir den ganzen Tag über etwas schaffen. Dass am Ende des Tages etwas rüber kommt, wovon wir leben können.
In meiner Mastermind-Gruppe hat jemand Das 6 Minuten Tagebuch empfohlen. Speziell die darin enthaltenen Geschichten über die Goldene Morgenroutine. Dabei geht es darum, dass man sich jeden Morgen klar macht, was es zu erreichen gilt. Am besten macht man sich (mit dem Buch) entsprechende Notizen bzw. wird daran erinnert, dass man sich noch Gedanken machen muss! Ja, das vergisst man viel zu häufig. Das Buch stellt dabei auch die richtigen Fragen. Meines Erachtens nach ein Muss für alle, die sonst keine Bücher lesen oder sich nie Gedanken über das eigene Geschäft oder sich selbst machen. Ich gebe zu: das ist herausfordernd! Aber das hilft ungemein weiter!
Veränderung ist immer gut und auch notwendig. Das sehen wir auch an WordPress. #Umbruch ist da das Schlagwort. Zuerst die REST-API, dann Gutenberg, jetzt WPGraphQL und dann auch noch GatsbyJS (siehe News unten). Wir wollen alles neu erfinden. Schneller werden, besser werden. Ich bin gespannt, wohin das führt.
Ich für meinen Teil zeige Ihnen jetzt aber erst einmal, was es im letzten Monat alles Neues gab, damit Sie wieder up-to-date sind!
WordPress News
WordPress 5.1 „Betty“ erschien am 21. Februar (en). Die Version wurde nach Jazz-Sängerin Betty Carter benannt.
- Der erste Teil des Site-Health-Check Plugins wurde integriert. WordPress wird damit beginnen, eine Warnung auszugeben, wenn es feststellt, dass eine alte PHP Version zum Einsatz kommt.
- Gleiches gilt für Plugins, die eine bestimmte PHP-Version voraussetzen. Diese können erst gar nicht mehr installiert werden, wenn festgestellt wird, dass die PHP-Versionen nicht zusammenpassen.
- Der neue Editor (Gutenberg) wurde nochmal schneller gemacht. Das war natürlich auch nötig und er ist immer noch nicht auf dem Level auf dem er sein sollte (wie ich finde). Da kommt aber sicher noch mehr in den nächsten Monaten. Yay!
- Eine neue Datenbank-Tabelle kam hinzu. Sie enthält Metadaten für Seiten einer Multisite-Installation.
- Die Cron-API wurde überarbeitet. Die Funktionen geben jetzt etwas besser Auskunft darüber, was ein Cronjob macht.
- Einige Sicherheitslücken wurden gestopft. Darunter z.B. eine mögliche PHP Object Injection über Metadaten und eine Lücke die es erlaubt, Dateien zu löschen.
WordPress 5.1.1 erschien am 12. März. Dabei handelte es sich um ein Sicherheitsupdate (en).
WordPress 5.2 soll am 30. April erscheinen (en). Es wird alle Widget-Blöcke enthalten (siehe News zu Gutenberg weiter unten). Auch die PHP Error Protection sowie das Health-Check Plugin sollten dann final Einzug halten.
Vorgeschlagen wurde eine Art „Block Management System“, welches in WordPress 5.2 kommen soll (en). Denn man merkt mittlerweile, dass mit diesen vielen Gutenberg-Blöcken niemand mehr einen Überblick hat. Und das könnte sich in den nächsten Monaten noch verschlimmern. Besser also gleich über eine Lösung nachdenken.
Joost de Valk hat mittlerweile das WordPress-Marketing inne (ich berichtete im vergangenen WordPress Newsletter). In einem Blogpost gab er bekannt, was er schon erreicht hat und was noch kommen soll (en).
Der Gutenberg-Editor in Version 5.1:
- Der Gutenberg-Editor wurde um weitere Widget-Blöcke ergänzt (Suche, Kalender, Schlagwörter-Wolke) (en).
- Am Navigations-Block wird noch gearbeitet (Feedback ist erwünscht).
- Unter der Haube nutzen die Kern-Textblöcke nun auch keinen TinyMCE-Editor mehr was die Performance weiter erhöhen sollte.
- Darüber hinaus wurde das Öffnen diverser Popups animiert.
Mit Gutenberg 5.2 kam die Möglichkeit, dass Entwickler den Editor auch außerhalb von WordPress einsetzen können.
Wie angekündigt, kommt der Block-Editor jetzt auch in die mobilen Apps von WordPress (en). Auf der verlinkten Seite kann man sich ein paar Animationen anschauen, wie es zukünftig aussehen wird.
Im Entwickler-Chat wurde darüber diskutiert, wie die zukünftige Release-Kadenz aussehen soll (en). Früher gab es ungefähr alle 3 bis 4,5 Monate eine neue Hauptversion. Die Entwickler wollen aber gerne jeden Monat eine neue Version herausbringen. Grund dafür ist mitunter der neue Gutenberg-Editor, der nach wie vor massiv weiterentwickelt wird.
Die Interessengruppen von WordPress zu identifizieren (en): das hat sich das WordPress Governance Project vorgenommen und ein Dokument dazu veröffentlicht.
WordPress wird mittlerweile auf 33,3% aller Websites im Internet genutzt (en). Das ist schon irre. Interessant auch, dass Benutzer, die kein spezielles CMS nutzen, immer weniger werden.
Es wird wieder einen weltweiten „WordPress Übersetzungs-Tag“ geben. Er soll am 11. Mai stattfinden (en). Dabei handelt es sich um eine 24-Stunden-Veranstaltung, die unerfahrene und erfahrene Übersetzer zusammenbringt.
Die deutsche WordPress-Szene hat einen langjährigen Contributor verloren. Thorsten Landsiedel hat auf seinem Blog seinem Frust Luft gemacht und seine Entscheidung, zukünftig keinen Beitrag an die Community mehr zu leisten, begründet. Unter anderem beschreibt er, wie er versucht hat das Child Theme Check Plugin in WordPress zu integrieren, aber immer wieder auf taube Ohren gestoßen ist. Vor allem dieser Twitter-Thread zeigt, wie oberflächlich, fast schon ignorant, manche Menschen sind.
Auch ich sehe, dass Entscheidungen in WordPress viel zu oft von einzelnen Menschen oder kleinen Gruppen getroffen werden. Die Community hat da kein Mitspracherecht und das ist ein großes Problem.
Aber wir können alle nur besser werden. Hoffentlich wird’s das Governance Project (siehe oben) richten!
Passend dazu gab es von David Decker einen Blogpost mit dem Titel „7 Regeln, wie man die WordPress Community zerstören könnte“ (en).
Auch dazu passend und sehr gut ausgedrückt: „WordPress ist zumindest in gewisser Weise an das Unternehmen von Mitbegründer Matt Mullenweg, Automattic, gebunden.“ (Eric Karkovack, Quelle, en)
Der erste Teil der Benutzerdokumentation des neuen Block-Editors ist online gegangen. Derzeit nur auf englisch.
Wer einmal genauer wissen will, wie der Prozess zur Auswahl eines Referenten bei WordCamps genau aussieht, sollte sich den Blogpost vom WordCamp Nordic durchlesen (en).
Hätten Sie’s gewusst? Es gibt einen Entscheidungsbaum zur Verwendung eines Image-ALT-Attributs. Dieses muss je nach umlaufenden Text und Anzeige im Bild anders ausgefüllt werden. Der Gutenberg-Block für Bilder lieferte einen irreführenden Hinweistext, der jetzt geändert wird (en).
Für das WordCamp Europe in Berlin gibt es wieder neue Tickets. Derzeit sind noch ca. 100 verfügbar.
WordPress Entwickler News
Endlich! Das Team rund um die REST-API hat übereinstimmend erkannt, dass WordPress eine Authentifizierungslösung braucht (en). Hoffentlich sehen wir eine bald OAuth2-Integration.
Leonardo Losoviz hat einen mega Artikel bei SmashingMagazine veröffentlicht. Darin geht er auf die neuesten PHP-Funktionen ein und wie diese in WordPress genutzt werden können (en). Zu Wort kommen unter anderem Namespaces, Traits, Interfaces, Closures, Generators, etc.
Ebenso bei SmashingMagazine vom selben Autor: Wie sich Composer und WordPress am besten vereinen lassen (en).
Morten Rand Hendriksen hatte letztes Jahr das Projekt WPRig ins Leben gerufen. Das ist ein WordPress-Starter-Theme mit Build-Prozess. Nun möchte er noch einen Schritt weiter gehen: CSS in WordPress aufräumen.
Dazu passend: GatsbyJS wird gerade hoch gelobt. Das ist ein Open Source Framework basierend auf React, um statische Seiten zu generieren. Das Geniale dabei: über die REST-API (oder die WPGraphQL) lässt sich das Tool auch mit WordPress verbinden. Es gibt auch bereits Entwickler die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Twenty Ninteen Theme auf GatsbyJS zu portieren (en).
Das Theme Review Team hat das „Theme Sniffer“ Plugin online gestellt (en). Es überprüft, ob ein Theme sich an die WordPress Coding Conventions hält.
Auf Github gibt es ein RFC (Request for Comments) für eine Block Type Registration von Gutenberg-Blöcke (en). Vorgeschlagen wird, dass alle Blöcke eine .json-Datei mitliefern sollen, die beschreibt, was ein Block genau tut.
Diskutiert wird aktuell, ob Gutenberg mehr Responsive-Einstellungen bekommen soll. Einige Blöcke (wie der Spalten-Block) sind zwar Responsive, jedoch fehle es an weiteren Einstellungsmöglichkeiten. Angesprochen werden explizit Breakpoints für Mobil-, Tablet- und Desktop-Endgeräte (en).
Felix Arntz hat zusammen mit Google ein Feature Policy Plugin für WordPress vorgestellt (en). Hier der ausführliche Artikel dazu (en).
Der Brexit steht vor der Tür und das hat zwangsläufig auch Auswirkungen auf alle, die online Geschäfte machen. Freemius hat darüber gebloggt und zeigt auf, welche Probleme auf Plugin- und Theme-Entwickler zukommen könnten (en).
WordPress in den News
Amazon hat Alexa Skill Blueprints gelauncht. Sie ermöglichen es jedem neue Fähigkeiten im Alexa Skills Store zu veröffentlichen, ohne dass man über Programmierkenntnisse verfügen muss. Die Blueprints sind Vorlagen die einen Ausgangspunkt dienen. Diese erste Runde von Blueprints richtet sich an Content Creators, Blogger und Unternehmen. Es gibt auch einen Blueprint speziell für WordPress. Das Amazon AI Plugin für WordPress kann damit Beiträge auf Alexa-Endgeräten vorlesen.
Cool war diesen Monat, dass HeiseOnline ein WordPress Quiz online gestellt hat (de). Darin kann jeder sein Wissen rund um WordPress testen. Das Quiz ist eigentlich ganz gut und teilweise sehr kniffelig. Peinlich ist, dass in einer Frage behauptet wird, es gäbe die Datei wp_config.php
. Richtig wäre, dass der Dateiname wp-config.php
lautet. Aber darüber schauen wir einfach mal hinweg! 😉
Wie sieht eigentlich die Zukunft von WordPress aus? (en) Alex Panagis hat darüber geschrieben und ein paar Menschen befragt. Lesenswert!
Das Team von Frontkom hat auf dem WordCamp Nordic nochmal die Gutenberg-Cloud Plattform vorgestellt (en). gutenbergcloud.org soll einmal die Anlaufstelle für Gutenberg-Blöcke werden.
Automattic greift Facebook an (en). Und zwar in einem Video zum Thema Meditation. Ganz ungewöhnlich. Am Ende kommt raus, dass man nur mit WordPress richtig durchatmen kann.
Das war’s! Bis zum nächsten Monat! Und happy Coding!
Ihr Dipl. Ing. (FH) Florian Simeth
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