Würden Sie eine Küche für 15’000 Euro kaufen?

Florian bei Microsoft
Florian vor dem Microsoft Gebäude

Während ich diese Zeilen schreibe sitzen wir in „The Digital Eatery“. Ein von Microsoft bereitgestelltes Lokal im Herzen von Berlin. Direkt daneben Größen wie Microsoft selbst, die Metro Group und die Deutsche Bank.

Vergangenes Wochenende fand hier das WordCamp Berlin statt. Und ich war froh, endlich auch mal wieder dabei gewesen zu sein. Mittlerweile kennt man ja doch ein paar Leute und nebenbei bekam man gleich noch ein paar neue Eindrücke von der Hauptstadt gewinnen. Die Community ist toll und deswegen finde ich die Idee interessant, dass es nächstes Jahr ein WordCamp Retreat geben wird. Ein WordCamp im Freien sozusagen. Vielleicht mal ein bisschen mehr „offline“ aber mit dem gleichen Netzwerk-Geadanken.

Der Küchengedanke

Buchcover von
Nicht um Jeden Preis von Roman Kmenta

Nun möchte ich aber zur Betreffzeile kommen: Würden Sie eine Küche für 15’000 Euro kaufen? Ja, viele würden das tatsächlich. Die meisten aber sicherlich nicht, denn für einen „Normalverdiener“ ist das erst einmal viel Geld. „Aber wenn Sie ein neues Haus für 450’000 Euro kaufen sehen 15 Tausend Euro gar nicht mehr nach so viel aus“, lautet die Aussage, die Roman Kmenta in seinem Buch Nicht um jeden Preis macht.

Und ich bin da voll bei ihm. Denn ich merke das gerade am eigenen Freundeskreis. Viele davon bauen Haus weil die Zinsen niedrig sind. Da rückt der Gedanke des Eigenheims näher und bei so viel Geld schlägt die Küche auch nicht mehr großartig zu Buche. Tja. Und so sind wir Menschen: In Bezug auf Preisentscheidungen sind wir hochgradig irrational.

Und ziemlich genau darum geht es in dem Buch. Um die Frage, wie man den eigenen Preis festlegt und warum Apple 1000 Euro für rein Smartphone verlangen kann und andere nicht.

Nun denn, hier die neuesten Neuigkeiten zum Thema WordPress:

WordPress News

WordPress 4.7.4 ist am 20. April erschienen. Es war ein Maintenance Release welches 47 Probleme behob (en.).


Gestern Abend gab es dann noch ein Sicherheitsupdate auf Version 4.7.5, welches das Resultat von HackerOne ist (siehe News weiter unten). Geschlossen wurden sechs kritische Sicherheitslücken.


Aktuell liegt WordPress 4.8 in der Version Beta 1 vor. Die neueste Version wird voraussichtlich am 8. Juni erscheinen.


Neu in Version 4.8. sind unter anderem drei neue Widgets die das Einbinden von Bildern, Audiodateien und Videos in Seitenleisten vereinfachen sollen. Dazu gesellt sich ein neues Dashboard-Widget welches nun auch Daten zu WordCamps anzeigt. Dazu gibt es Verbesserungen im TinyMCE Editor der nun ebenfalls im Text-Widget funktioniert.


Mit dem Erscheinen von WordPress 4.8 wird auch der Internet-Explorer Support zurückgefahren. Version 8, 9 und 10 werden dann nicht mehr unterstützt.


WordPress ist nun auf HackerOne. Das ist ein so genanntes Bug Bounty Portal welches es Usern erlaubt, entdeckte Sicherheitslücken direkt an die WordPress-Community zu melden und dafür sogar Geld zu erhalten. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, denke ich. Denn WordPress ist mittlerweile so groß, dass es natürlich auch immer wieder im Zentrum von Hackern steht.


In nicht mehr ganz vier Wochen steht das WordCamp in Paris an. Die Speaker wurden nun vorgestellt (en.). Dabei sind unter anderem Joshua Strebel (Co-Founder von Pagely), Syed Balkhi (OptIn-Monster, WPForms) und natürlich Matt Mullenweg himself.


Dazu passend: Es wird auch ein WordCamp in Bern (Schweiz) geben. Auf dem WordCamp in Berlin wurde angekündigt, dass die Organizer wohl einen (ehemaligen?) Google-Mitarbeiter und SEO-Experten als Speaker gewinnen konnte. Leider findet man dazu noch keine Details auf der Website.


Im letzten WordPress Newsletter hatte ich geschrieben, dass das WordPress Plugin-Verzeichnis neu gelayoutet wurde und die User viel daran auszusetzen hatten. Nun sind die Designer ein Stück zurückgerudert (en.) und haben die Tabs sowie die Statistiken wieder zurückgebracht.


WordPress Plugin- und Hosting-News

Das populäre JetPack-Plugin hat in Version 4.9. eine EU-Cookie-Law-Banner-Funktion spendiert bekommen.


Dreamhost bietet nun Jetpack-Premium für seine Kunden an (en.). Inkludiert sind VaultPress (ein Backup-Service), ein Maleware-Scanner und vieles mehr.


HumanMade hat einen neuen Service namens Tachyon vorgestellt (en). Damit sollen sich große Mengen an Bildern optimiert und schnell ausliefern lassen können. Der Service integriert sich mit Amazon S3 und es gibt sogar ein WordPress-Plugin dazu.


Ein neues Plugin mit dem Namen Watsonfinds nutzt IBMs KI-System um Ihnen anzuzeigen, welche Stimmung mit dem vorliegenden Text beim Leser voraussichtlich erzeugt wird. Leider funktioniert das aktuell nur mit englischen Inhalten. Das heißt: ich weiß nicht, ob Sie gerade lachen oder nicht. Schade eigentlich.


Ein neuer Editor mit dem Namen „Setka“ lässt sich per Plugin installieren. Getestet habe ich ihn nicht, aber was man auf der Website sieht, sieht schon einmal sehr gut aus.


Sicherheit

Eine neue Sicherheitslücke betrifft WordPress insofern, als dass es von außen möglich ist, Passwort-Reset-EMails an andere Mailserver umzuleiten. Uberspace hat hier mal beschrieben wie das funktioniert, falls es Sie interessiert (dt.).


Code-Schnipsel könnten Sicherheitslücken enthalten, wie die T3N berichtete (dt). Demnach haben Forscher herausgefunden, dass sich solche Sicherheitslücken über fehlerhafte Tutorials tatsächlich ausbreiten können.


Auch dazu interessant: 67% der Software die selbst OpenSource-Software nutzt, hat Sicherheitslücken (en).


SEO & Fundus

Google greift immer wieder hart durch. Anfang des Jahres mit einem Update welche alle Websites mit so genannten Intrusive Interstitials (kurz: IIs) betroffen hat. IIs sind – mehr oder weniger – störende Elemente auf einer Website. Allen voran Inline-Popups oder Werbeanzeigen, die sich über den Inhalt legen und sich störend auf den Lesegenuss auswirken könnten. SmashingMagazine hat einen guten Artikel darüber geschrieben was nun noch geht und was nicht (en.).


Mit einem der letzten Updates fügt der Editor in WordPress nun an alle Links, die sich in einem neuen Fenster oder Tab öffnen sollen ein rel=”noopener noreferrer” an. Das ist für den Laien erst einmal nicht sichtbar, denn den Code sieht man nur, wenn man im Editor von Visuell auf Text umschaltet. Der Schnipsel führt dazu, dass der Browser den so genannten Referer (der die URL der zuletzt besuchten Seite enthält) löscht. An sich nichts verkehrtes, könnte aber bei Affiliate-Partnern Probleme machen. Denn diese werten den Referer in der Regel aus und vergüten Einnahmen nur, wenn die URL mit dem hinterlegten Wert stimmt. Es gibt mittlerweile ein Plugin welches oben genannten Schnipsel wieder entfernt. Aber Vorsicht: Sie sollten ihn auch wirklich nur für Affiliate-Links entfernen.


Apple bringt die Live-Fotos ins Internet. Wenn Sie Besitzer eines iPhones sind, kennen Sie sicherlich diese Funktion, die aus Fotos kleine Videos macht (dt.).


Das Archive.org Verzeichnis mit seiner Wayback-Machine ignoriert zukünftig Anmerkungen in der robots.txt (damit konnte man den Zugriff für Suchmaschinen begrenzen).


Auf dem WordCamp in Berlin von Marc Nilius vorgestellt: hoster.wtf. Eine Website in der Eigenheiten von manchen Hostern gesammelt werden. Interessant deswegen, weil manche Stolpersteine einfach nur ultra-skurril sind und man für eine Fehlersuche oft Stunden vergeuden kann.


SVGs finden immer mehr Einzug ins Web. Mit SVGito gibt es nun einen Online-Optimierer dafür.


Microsoft leitet mit Fluent ein neuen Design-Trend ein (en.). Es bleibt weiterhin sehr flach, hat aber ein paar 3D-Tiefeneffekte.


Und tschüss.

Ich verabschiede mich aus Berlin mit einem Schluck WordPress.

Ihr Dipl. Ing. (FH) Florian Simeth