Puuh! WordPress wird nicht an Google verkauft. Das ist WordPress 2018.

Dieses mal ohne großes Tamtam vorweg. Legen wir los. Es gibt einiges zu erzählen.

WordCamp! Ole ole ole!

Florian Simeth, Matt Mullenweg und Melanie Simeth
V.r.n.l: Melanie, Matt Mullenweg und ich

Für uns WordPress’ler war der Juni der Hauptmonat schlechthin. Die weltgrößte WordPress-Zusammenkunft, das WordCamp-Europe, hat in Serbien stattgefunden (wenn Sie mir auf Instagram folgen, haben Sie das quasi bildlich mitbekommen, bei Twitter ebenfalls). Wenn Sie noch nie auf einem WordCamp waren, lege ich Ihnen ans Herz, dies wahrzunehmen. Wo sonst kann man mit Portugiesen, Griechen, Türken und Amerikanern an einem Tisch sitzen?

Cool war, dass wir Matt Mullenweg (Mitgründer von WordPress) treffen konnten. Und nein, wir haben mit ihm nicht über WordPress gesprochen. Er hat nämlich während des WordCamps selbst einen Vortrag gehalten und erzählt, wohin die Reise 2018 gehen soll. Und so sieht es aus:

1) WordCamp

2) Gutenberg

  • Gutenberg soll „ab August“ in den WordPress-Kern wandern. Zu diesem Zeitpunkt soll dann auch an der Veröffentlichung von Version 5.0 gearbeitet werden.
  • Widgets sollen in Blöcke umgewandelt werden. Ebenso die Seitenleisten. Somit dürfte wohl klar sein, dass die Administration von Seitenleisten/Widgets, wie wir sie jetzt kennen, wegfallen wird.
  • Bis zum Ende des Jahres soll Gutenberg dann auch auf Mobilgeräten funktionieren.

3) WP-CLI

  • Die WP-CLI (ein Kommandozeilen-Tool) soll im Juli in Version 2.0 erscheinen.
  • Es soll zweimal im Jahr eine neue Version geben.

4) PublicCode

  • Seinen Vortrag begann Matt Mullenweg mit einen Hinweis auf eine neue Website publiccode.eu.
  • Die Website ist eine Kampagne, die von der Free Software Foundation Europe organisiert wird.
  • Ziel ist es, dass Code, der von öffentlichen Geldern finanziert wurde, öffentlich gemacht werden soll.

5) Will Google WordPress kaufen?

  • Google war zum ersten Mal überhaupt Sponsor eines WordCamps und dazu einer der Hauptsponsoren des WordCamps in Serbien.
  • Anscheinend war das so besorgniserregend, dass ein Teilnehmer fragte, ob WordPress nun an Google verkauft werden würde.
  • Die klare Antwort dazu war „WordPress ist kein Unternehmen. Es kann also gar nicht gekauft werden“.

Und was gab es noch so an News?

WordPress News

Die DSGVO lässt nicht locker. Deswegen geht auch die Diskussion um die Privatsphäre in die nächste Runde. Auch bei WordPress. Das Core-Team hat eine Roadmap vorgestellt die darlegt, was noch alles zu tun ist (en). Ja, diese Roadmap beinhaltet auch Gravatar-Bildchen und solche Dinge, von denen wir aktuell nicht wissen, wie wir das richtig umsetzen sollen.


Man muss nicht immer Entwickler sein, um bei WordPress mitzuarbeiten. Warum sollte man überhaupt mitarbeiten? Na, weil 30% aller Websites damit betrieben werden und man dadurch großen Einfluss auf das Web nehmen kann, sagt Morten Rand-Hendriksen bei Twitter (en).


Matt Mullenweg wird im September auf der DrupalEurope über die Zukunft des offenen Webs sprechen (en).


Das populäre Plugin Advanced Custom Fields (kurz ACF) wird bald in Version 5.7.0 erschienen (en). Was man aus dem Blogpost so rauslesen kann, lassen sich damit wohl unendlich viele logische Ketten verknüpfen.

Gutenberg

Gutenberg wurde der neue Editor in WordPress getauft. Er soll (wie oben erwähnt) noch dieses Jahr in den WordPress-Kern übernommen werden. Am Plugin wird kräftig gewerkelt. Das waren die Updates im vergangenen Monat:

  • Version 3.0:
    • Die Block-Bibliothek (wo man die Sammlung aller Blöcke findet) wurde aufgehübscht und soll jetzt flexibler sein.
    • Theme-Entwickler können jetzt in Styles überschreiben.
  • Version 3.1:
    • Der Editor gibt jetzt Tipps an neue Nutzer.

Wir nutzen Gutenberg gerade extrem stark für den Relaunch von Melanies Reiseproduktblog. Ein paar Dinge sind noch extrem nervig und funktionieren noch nicht so, wie sie sollen. Alles in allem, ist das Arbeiten mit Gutenberg aber sehr elegant. Das ist auch die Hauptaussage des Blogbeitrags Using Gutenberg as an editor: Does it make my life easier? von Yoast.


CSS-Tricks.com hat eine Serie „Learning Gutenberg“ gestartet (en).


10up hat die Ergebnisse ihrer Gutenberg-Usability-Tests vorgestellt (en). Und Boy! Da gibt’s noch einiges zu tun. Viele Nutzer waren zum Beispiel nicht fähig, die gestellten Aufgaben komplett zu erfüllen, weil sie nicht verstanden haben, wie man neue Blöcke hinzufügt.


Das Drop-It Plugin erweitert den Gutenberg-Editor um die Möglichkeit, GIFs und Fotos von Unsplash einzufügen (en).

Sicherheit

Nichts ist sicher. Kein Mensch ist perfekt. Auch kein Entwickler. Hier ein Auszug aus den veröffentlichten Sicherheitslücken des vergangenen Monats:

WordPress-Schwachstelle kann Codeausführung aus der Ferne ermöglichen, schreibt HeiseOnline (dt). Nötig sind allerdings mindestens Autorenrechte.


Das Redirection Plugin in Version kleiner und gleich 2.7.3 hatte ein Authenticated Local File Inclusion Problem.


iThemes Security hatte ein Authenticated SQL Injection Problem in Version 7.0.2 und kleiner.

SEO und Co.

Google hat damit begonnen Webseiten-Betreiber, die die Search-Console nutzen, darüber zu informieren, dass der Chrome-Browser bald Warnungen für die eigene Website ausgibt, wenn diese nicht über SSL ausgeliefert wird (en).


Eine nicht vorhandene SSL-Verschlüsselung sei „ganz erhebliche Verletzung bei der Verarbeitung der Daten“, schrieb ein Berliner Anwalt einem Abgemahnten und verlangt 8500 Euro Schadenersatz (dt).


CodeInWP hat die Ergebnisse der Umfrage zum besten WordPress-Hosting 2018 veröffentlicht (en). Zwar haben 830 Leute daran teilgenommen, jedoch sind die Ergebnisse stark an den amerikanischen Markt angelehnt. Dementsprechend sind die Ergebnisse: WPEngine, Kinsta und Cloudways sind ganz weit vorne.


Automattic hatte sich ja vor nicht allzu langer Zeit die Domain-Endung .blog geholt. Nun hat einer der bekanntesten Marketing-Experten, Seth Godin, auch so eine Domain. Und sogar einen eigenen WordPress-Blog.


Mal die Startseiten der bekannten Marken auschecken. Das hat Sharon Hurley Hal getan und bei OptinMonster darüber geschrieben. Vielleicht kann man sich da die eine oder andere Anregung holen (en).


Viele machen es leider immer noch falsch. WordPress wird so geschrieben: mit großem W und großem P. Das hat Matt Mullenweg einmal so genervt, dass er eine Funktion in den WordPress-Kern integriert hat, die jeden Inhalt nach diesem falsch geschriebenen Wort durchsucht und automatisch richtigstellt (hätten Sie’s gewusst?). LivableSoftware hat nun einen Bot entwickelt, der das selbe bei Github tut (en).


That’s it! Bis zum nächsten Mal!

Ihr Dip.-Ing. (FH) Florian Simeth